Vielleicht ...

Vielleicht gibt es ihn ja gar nicht, diesen Gott. Wir sind ganz allein mit unsrer Angst, unserem Leben, unserem Sterben. Manchmal scheint es die einzig logische Erklärung zu sein für all das.

Vielleicht gibt es ihn doch. Aber er macht Pause. Hat diese ganze Welt in Bewegung gesetzt – und jetzt sieht er nur zu. Ein grausamer Gott wäre das. Oder ein schwacher Gott, der nicht helfen kann.

Vielleicht ist Gott ganz anders als wir. Vielleicht nimmt er das Leid nicht weg, sondern ist uns im Leid ganz nahe. Vielleicht ruft er selber mit uns, wie Jesus am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Vielleicht macht Gott am Ende doch alles gut. Nur wir, wir haben nicht genug Geduld mit ihm. Vielleicht werden wir eines Tages verstehen. Vielleicht. 

Vielleicht lässt Gott uns die Freiheit. Zum Guten wie zum Bösen. Nicht alles in der Welt könnten wir ändern. Aber die Ungerechtigkeit, den Hunger, den Hass: Wir sind frei, neue Wege zu gehen.

Vielleicht muss unser Weg durchs dunkle Tal führen. Mit Jesus ans Kreuz. Vielleicht können wir erst in den schweren, dunklen Stunden wirklich erfassen, was das heißt: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen.