Danke! Ich darf. Meditative Gedanken (18.3.2012)

Thema

Danke! Ich darf.

Datum

18.03.2012

Meditative Gedanken zum Ankommen und „Hineinkommen“

 
Danke! Ich darf.“
Das ist unser Thema heute.
Wir dürfen: Platz finden. Platz nehmen. Da sein.
Mit dem, was wir mitbringen.
Mit dem, was uns beschäftigt.
Mit dem, was wir suchen.
Mit dem, was wir einbringen können.
Wir laden dazu ein,
zu Anfang heute ein bisschen in uns hineinzuhören.
 
Danke! Ich darf.“:
Da sein mit unseren Gedanken und Gefühlen,
mit dem, was uns den Tag über bis jetzt
alles beschäftigt hat,
mit unseren Fragen,
mit unserer Ruhe oder Unruhe, je nachdem,
mit unserer Neugier,
mit unserem Schwung und unserer Freude am Leben,
und mit unserer Nachdenklichkeit, und der Müdigkeit,
die wir manchmal in uns tragen,
mit unseren Wünschen und Sehnsüchten und Hoffnungen.
 
Was ist uns begegnet, was hat uns beschäftigt
den Tag über bis jetzt?
Was bringen wir alle heute besonders mit, jeder und jede von uns?
 
 
Ganz bewusst danach zu suchen,
welchen Platz wir heute einnehmen wollen hier,
war die Aufforderung heute.
Vielleicht ist es wieder der geworden,
der einem schon lieb und vertraut ist,
wo man besonders gerne sitzt,
wo der Blick, den man schweifen lässt,
Vertrautem begegnet,
wo man sich geborgen und zuhause fühlt.
Oder vielleicht ist es auch mal ein anderer Platz,
an dem wir uns wiederfinden?
Einer, den man normalerweise nicht einnimmt,
oder eine Position, die man normalerweise hier nicht einnimmt?
Vielleicht: Liegen oder Stehen?
Eine Position vielleicht,
in der man alles
aus einer ganz neuen Perspektive wahrnehmen kann?
Vielleicht mag jemand die Position auch noch mal wechseln jetzt?
Um ganz Neues zu entdecken vielleicht,
das man so noch nie gesehen hat,
oder um etwas wahrzunehmen in einem anderen Licht?
 
Nehmen wir uns ein wenig Zeit,
uns jetzt in Ruhe umzuschauen, den Blick schweifen zu lassen.
An welchem Platz bin ich heute?
Was sehe ich von hier aus,
was nehme ich wahr?
 
 
Vielleicht mögen Sie auch einfach in sich hineinspüren,
wie es sich anfühlt, jetzt hier zu sein –
wenn Sie mögen, schließen Sie die Augen für einen Moment,
und lauschen ein wenig in sich hinein,
spüren den Atem, wie er kommt und geht,
ruhig, regelmäßig, immer wieder,
ein eigener Rhythmus, den wir alle haben,
jeder und jede den ganz eigenen.
Ich nehme mich wahr.
Meinen Atem, meine Gedanken, mein Da-Sein.
Was ist es, das mir heute gut tut?
 
 
Nicht an allen Tagen ist es gleich.
Nicht an allen bewegt mich immer nur das Gleiche;
sehr unterschiedlich können meine Gedanken und Gefühle sein
heute und morgen.
 
 
Aber gleich, wie es ist,
wir dürfen da sein, wir haben Platz:
Hier in dieser Kirche.
Hier in diesem Gottesdienst.
In Gottes Welt.
So sagt er es uns:
Du bist mir wertvoll.
Ich schätze Dich.
Weil Du eine Bereicherung bist für meine Welt,
haben ich Dich ins Leben gerufen.
Viele Begabungen hast Du in Dir.
Du darfst da sein und sie einbringen.
Lebensraum will ich dir geben,
dass du frei atmen kannst.
Dass Du zu Dir selber finden kannst.
Dass Du aufrecht gehen kannst mit freiem Blick.
Dass Du Deine Stärken wahrnehmen kannst.
Dass Du lernst,
mit Deinen Schwächen zu leben und gut umzugehen.
 
Geh in Deinen Gedanken spazieren:
Was sind solche Talente, die ich in mir habe?
Traue ich mich, meine Talente überhaupt als solche zu sehen?
Wie möchte ich sie einsetzen?
Was wünsche ich mir ganz besonders?
Und was kann Dir dazu helfen?
 
Was Dir dazu alles durch den Kopf geht:
Behalte es Dir.
Du bist ein wertvoller Mensch.
Wie schön, dass Du da bist!,
sagt Gott.
 
 
Gisela Bruckmann